Eigentlich haben mich die Preise vom Seecamping Mainflingen abgeschreckt und ich wollte nicht dahin.
Irgendwie hat es mich aber doch gereizt, etwas Neues auszuprobieren.
Also habe ich am Donnerstag kurzfristig das Wochenende gebucht und bin am Freitag früh angereist.
Meine Akkus waren wirklich das erste Mal in acht Wochen leer. Eine seltsame Erfahrung, wenn das Schätzchen am frühen Morgen Wasser lässt. Um bei drohenden Frost und leeren Batterien nicht kaputt zu gehen, entleert sich der Warmwasserboiler bei Stromausfall in weiser Voraussicht selbst. Also Aufstehen und schonmal den Motor starten um weiteren Wasserverlust zu vermeiden. Und wenn ich sowieso wach bin, gleich den Gang rein und auf zum Platz des Tages.
Obwohl die Anreise offiziell erst ab 15:00 starten soll, hat der freundliche Platzwart schon morgens Erbarmen gezeigt und mir einen temporären Platz zum Arbeiten zur Verfügung gestellt.
Auf dem temporärem „Arbeitsplatz“ kam nach wochenlanger Trockenheit allerdings irgendetwas Feuchtes vom Himmel getröpfelt. So etwas war bei mir schon längst in Vergessenheit geraten. Dieser Effekt hielt ziemlich heftig circa eine halbe Stunde an und war wirklich nur hier in Mainflingen zu erleben.
5 Kilometer weiter war NICHTS davon zu spüren. Nach dem Spektakel wurde dann aber wieder schönstes Sommerwetter für das Wochenende geliefert.
Ich hätte auf diese Erfahrung gerne auch noch eine Weile verzichtet, weil wir es immer noch nicht geschafft haben, den „Schornstein“ auf dem Dach komplett abzudichten. Wer kann auch mit SOWAS hier in Deutschland rechnen 😨
Der Campingplatz ist sicherlich nicht „billig“, aber seinen Preis, meiner Meinung nach, wert. Es gibt die verschiedensten Camper. Vom kleinen Zelt der Jugendlichen bis zum „Palast“ der „Eingeborenen“ ist alles vertreten.
Der Badesee hat ganz klares Wasser und einen sehr großen Badebereich vom Strand bis zur Wiese. Die DLRG passt prima auf alle großen und kleinen Planschvergnügten auf und sorgt unauffällig für „Disziplin“. Es gibt kein Geschrei und Getobe am Strand und alles wirkt sehr entspannt.
Es gibt einen großen Imbissbereich, mit allerdings begrenztem Nahrungsangebot. Außer Pommes mit Wurst oder Schnitzel ist nicht viel geboten. Die Menschen hinter der Theke versuchen dies aber mit ihrer Freundlichkeit auszugleichen und die Menschen vor der Theke danken dies mit entsprechender Gelassenheit.
Die Sanitärbereiche werden fast rund um die Uhr von einem guten Geist in Schuss gehalten und sind stets sauber und gepflegt. Lediglich (mindestens) eine weitere Waschmaschine, nebst Trockner, sollte es für einen so großen Platz schon geben.
Der Platz selbst ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen und wirkt an manchen Stellen nicht mehr ganz so frisch. Aber das ist bei mir ja ebenso und gibt dem positiven Gesamteindruck keinen Abzugspunkt.
Die „Männer des Platzes“ sind permanent unterwegs und immer ansprechbar. Mit ihrer freundlichen Art, die ich andernorts manchmal vermisse, sorgen sie für Ordnung und helfen wo sie können. Lediglich die restriktiven Zugangs- und fahrtsmöglichkeiten sind aus meiner Sicht suboptimal. Einerseits bleibt der Platz so „sauber“, andererseits ist der Zugang für Besucher ziemlich beschränkt (ohne Schlüssel oder Karte geht kein Türchen auf).
Alles in Allem kann ich für mich feststellen, dass das Wochenende nicht zu den günstigsten zählt, aber ab und an würde ich mir ein solches sicher wieder gönnen.
Nun geht’s noch mal schnell zum Plantschen und unter die Dusche. Dann werden die Wasservorräte gefüllt und die Reise geht mit voller Energie weiter.