Über zwei Jahre „ohne festen Wohnsitz“

Vieles, was ich heute erzählen könnte, habe ich ja schon im letzten Jahr berichtet.
Dem ist nicht wirklich viel zuzufügen.
Einiges wurde am Schätzchen verbessert und vieles habe ich erleben dürfen.
Neue Menschen kennengelernt und mich von einigen (toxischen) Menschen verabschiedet.
Vor allem aber habe ich noch immer keine einzige Minute bereut.
Von wirkliche Problemen bin ich verschont worden und die anderen Themen konnten relativ einfach angegangen und gelöst werden.
Ich habe vielen Menschen viel zu verdanken und mache das hiermit gleich nochmal.
Ohne EUCH wäre ich jetzt nicht an dem Punkt wo ich jetzt bin. Kurz kann ich meinen Traum von Freiheit leben.
Egal wo ich bin, weiß ich, dass ich auf euch zählen kann und dass „meine Mädels“ auch ohne meine Anwesenheit sicher und gut aufgehoben sind.



Auch traf ich unterwegs größtenteils auf freundliche und hilfsbereite Menschen,
mit denen ich mich schon irgendwie verständlich machen konnte.
(Deppen gibt es allerdings überall 🥴)
Da stellt sich immer wieder heraus, dass es aus dem sprichwörtlichen Wald genauso herausschallt, wie wir reinrufen.
Bitte, Danke, Guten Tag und Auf Wiedersehen sind nun wirklich keine Wörter, für die wir eine umfassende Sprachausbildung brauchen.
Sie öffnen allerdings Türen und Augen.
Anderen Menschen zu helfen, wird genau mit deren Hilfe belohnt, sollte sie mal selbst gebraucht werden.
Das hört sich alles nach viel üblichem Geschwafel an, bewahrheitete sich immer wieder und sollte eine der Grundlagen unseres Lebens sein.
Allerdings gibt es nicht nur wirklich poitives aus den letzten zwei Jahren zu berichten.
Abgesehen von zwei Steinschlägen mit daraus resultierenden zwei neuen Frontscheiben,
drei“ bauartbedingten verlorenen“ Blinkern und zwei kaputten Turboladern hat das Schätzchen nach 25 Jahren auch etwas mehr Zuwendung eingefordert,
so dass da einige Euronen versenkt wurden.
Auch unserer lieben Mitmenschen sind nicht alle so perfekt, wie wir sie uns wünschen.
Es gibt da schon einige Exemplare, über die ich mich auch nicht wirklich freue.
Dazu gehören unter anderem die sogenannten „Neu-Camper“, die vom ursprünglichen Wesen der Camperei nichts verstanden haben.
Diese haben (wahrscheinlich) während der Corona-Zeit nicht mehr ihre Rundum-Sorglos-Pauschal-Pakete buchen können,
und haben dann als „Alternative“ das Campen entdeckt. Da werden die grundlegendsten Regeln nicht mal ansatzweise eingehalten.


Zum Beispiel:

Keine anderen Menschen oder Tiere belästigen! –

– Nur dort Campen, wo es erlaubt ist! –
(Ja, wir dürfen fast (!) überall stehen/parken, wo es kein Parkverbot gibt. Was wir dann im Camper anstellen, geht niemanden etwas an.
Markise rausfahren, Campinggestühl platzieren oder Grill anwerfen ist allerdings nicht im „Parken“ inbegriffen.)


– Müll, Abfall und andere Hinterlassenschaften gehören in die dafür vorgesehenen „Behältnisse“ und werden NICHT irgendwo hingeschmissen! –

Diese Dinge sollten eigentlich für jeden selbstverständlich sein.
Aber schaut euch mal die Autobahnabfahrten in Deutschland an. Von „Pullerflaschen“ und Restmüll jeder Art ist dort fast alles zu finden.
Da sollten wir über die Gepflogenheiten in anderen Ländern mal schweigen.

Ich hoffe ja, dass Rundum-Sorglos-Pauschal-Pakete bald wieder für die „Neu-Nicht-Camper erschwinglich werden
und diese sich das „Campen“ wieder abgewöhnen


Dann fällt mir noch der „freundliche“ Rodenbacher ein, dem ich seine Grarageneinfahrt zugeparkt hatte.
Da das Tor schon ziemlich „zugewuchert“ war, nahm ich versehentlich an, dass ich da bestimmt eine Nacht davor stehen könnte.
Weit gefehlt: „Mach, dass du hier wegkommst! Das ist MEINE Zufahrt! Die brauche ich! Verp… dich“ waren noch die harmlosen Begrifflichkeiten seinerseits.
Naja, also 50 Meter weiter rangiert und unter einer schönen Kastanie geparkt. War sowieso schöner, weil noch weniger Verkehr😉
Auch was sich manchmal an Tankstellen wegen meines etwas größerem Fahrzeug abspielt, da könnte ich Bücher füllen.
Nur weil „Mann“ nicht ohne etwas Rangieren an „seine“ Zapfsäule kommt, werden bestimmt irgendwann die Blauhelme annrücken müssen.


Anders im ALDI in Schleswig-Holstein:
An der einzigen offenen Kasse bildet sich eine ziemlich lange Schlange. Niemand (!) ist genervt.
Alle scheinen Zeit zu haben. Bis es irgendwann von ganz hinten und ganz freundlich schallt: „Hallo Annemarie. Jetzt wäre vielleicht der richte Zeitpunkt eine zweite Kasse aufzumachen
Da dachte ich schon, ich wäre wieder ganz weit im Süden angekommen 😉


Wie es in den einzelnen „Etappen“ vor sich ging, ist ja auf einer bestimmten Website nachschauen 😉


Hier noch ein wenig Statistik von 825 Übernachtungen im Schätzchen:

ÜBERNACHTUNGANZAHL
Campingplatz42
frei stehend168
Landvergnügen4
Parken57
Privatgelände147
Stellplatz407
KOSTENSUMME
Stellplatz/Campingplatz5.770 €
Strom290 €
Wasser32
Gas1.145 €
Wäsche waschen90 €

Somit ergibt sich, an reinen „Nebenkosten“ ein Wert von ca. 208 Euro pro Monat.
Nicht eingerechnet sind Kosten für Reparaturen, TÜV und Anschaffungen.
Auch die Kosten für Diesel (5.860,81 €) sind nicht eingerechnet, da ich diese ebenso für ein reines Hobby-Wohnmobil auch ausgeben müsste.
Schließlich habe ich über 27.000 Kilometer zurückgelegt um coole Gegenden in Deutschland und Europa zu entdecken.

Portugal im Herbst 2024