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Die Gasanlage
Die Gasanlage war „etwas“ überaltert und musste erneuert werden:
Eine offizielle Prüfung von Gas-Anlagen in Wohnmobilen ist meines Wissens und Stand Frühjahr 2022 nicht notwendig. Ich habe vor dem Thema Gas allerdings einen ziemlichen Respekt. Es wird auch empfohlen, eine Gasanlage nicht länger als 10 Jahre zu betreiben. Beim Schätzchen war diese Zeitraum „geringfügig“ überschritten, so dass ich mich für einen Austausch auf eine moderne „Truma DuoControl CS“ entschieden habe.
Dafür gibt es einen tollen Komplettbausatz von TRUMA. Aber nur gut, dass ich vom Thema „selber machen“ in diesem Fall die Finger gelassen habe.
Wie auf den Bildern zu erkennen sein sollte, ist die neue Anlage größer als die bisherige. Das hätte ich keinesfalls selbst hinbekommen, da die Stahl-Anschlussleitungen neu angefertigt werden mussten.
Durch den zusätzlichen Crash-Sensor (CS) ist es aber nun offiziell möglich, die Anlage auch während der Fahrt zu benutzen. Auch die Umschaltung zwischen den Flaschen kann nun manuell erfolgen. Dies ist relevant, wenn zwei verschiedene Flaschen (z.B. spanische und deutsche) genutzt werden. Hier kann ich nun sehr einfach entscheiden, welche Flasche ich nutzen möchte.
Nachdem die Firma Gundlach in Rödermark eine Gasprüfung durchführte, habe ich gastechnisch ein gutes Gefühl für lange Zeit.
Füllstandsanzeige
Da ich ja ziemlich technikaffin bin, wollte ich natürlich auch gerne eine Füllstandsanzeige für die Gasflaschen haben. Da kam mir der „MOPEKA-Tank-Check“ recht gelegen:
Die Sensoren werden „einfach“ magnetisch unter den Flaschen befestigt, messen via Ultraschall den Inhalt und übertragen die Messergebnisse via Bluetooth an eine App.
Ich habe es nach vielen Versuchen auch einmal (!) hinbekommen, dass mir korrekte Werte angezeigt werden. Ansonsten ist das Positionieren der Sensoren ein elendes Glücksspiel. Da die meisten Flaschen runde Böden haben, ist es gar nicht so einfach, wie es beworben wird. Vielleicht haben andere Camper mehr Glück mit den Dingern. Ich für meinen Teil, habe es aufgegeben damit rum zu experimentieren.
Bei einem längeren Gespräch mit einem echten (!) Berater bei Fritz-Berger in Viernheim, sprachen wir über die vielfältigen Möglichkeiten der Inhaltsmessung. Von Waagen, einfachen Stiften und allen möglichen anderen Möglichkeiten, einigten wir uns darauf, dass der „Truma Gasinhaltsmesser Level Check“ die für mich (!) optimalste Lösung bietet. Ist vielleicht nicht so toll, wie eine App und Bluetooth. Aber dafür extrem zuverlässig. Ich nutze das Ding nun schon eine ganze Weile und kann es nur weiterempfehlen.
Gas in Spanien
Zwei Fakten vorab:
– In Spanien wird ein anderes Anschluss-System als in Deutschland verwendet!
– Ausländische Gasflaschen dürfen in Spanien (offiziell) nicht befüllt werden!
Nun ist das Web voll mit den tollsten Hinweisen, wie eine spanische Flasche zu bekommen wäre. Einfach ins Geschäft gehen, Flasche kaufen und fertig: Is nich!
Gasflaschen werden prinzipiell nur vermietet. Das hat aber leider nichts mit dem in Deutschland üblichen Pfand-Miet-System (z.B von Tyczka) zu tun.
In Spanien muss dazu ein entsprechender Mietvertrag (!) geschlossen werden. Dies hört sich erstmal gar nicht kompliziert an. Wer allerdings der spanischen oder katalonischen Sprache nicht vertragssicher (!) mächtig ist, könnte dabei ins Stolpern kommen. So jemand bin leider ich 🙁
Alle, sonst serhr freundlichen Angestelleten der REPSOL-Tankstellen, an denen der begehrte Stoff vertrieben wird, verstehen mit einem Mal überhaupt gar kein Wort meines Geschwafels. Auch mit Unterstützung der Übersetzungsapp auf dem Handy klappte mal gar nix.
Nach einigen erfolglosen Versuchen, auch direkt mit REPSOL Kontakt aufzunehmen, gab ich entnervt auf.
Aber auf das naheliegendste bin ich natürlich erst spät gekommen: „Eine Einheimische fragen!“ Meine sehr freundliche Camping-Platz-Elfe besorgte mir kurzerhand über Nacht eine gebrauchte Flasche für kleines Geld. Mit dieser Errungenschaft ist es nun möglich an (fast) jeder REPSOL-Tanke problemlos auf eine volle Flasche zu tauschen. Niemand fragt mehr nach irgendwelchen Mietverträgen oder onst irgendwas. EInfach die leere Flasche vor die Tankstelle platzieren, darauf zeigen und ein bittendes Gesicht machen 😟 . Schwupps, wenige Minuten später und nachdem die Kreditkarte wieder etwas dünner ist, fährt man mit einer vollen Flasche und freudigem Gesicht vom Hof 😊 .
Wichtig dabei ist, dass die spanischen Flaschen nicht „einfach so“ an die deutsche Gasanlage angeschlossen werden können!
Dazu braucht es zwei Dinge:
Einen „Gasflaschen Adapter für Spanien“ und einen „Zwischenstutzen für Gasflaschen Nr. 4„
Mit diesen beiden Teilen und der spanischen Flasche steht der Gasversorgung auch in Spanien nichts mehr im Wege:
Heizung
Heizung im Wohnbereich
DIe Heizung im Aufbau wurde noch mit D-Mark bezahlt. Also kann sich jder vorstellen, wie alt dieses Schmuckstück ist.
Es handelt sich abei um eine Gasheizung der Firma TRUMA vom Typ Trumatic C 6002. DIese läuft nun schon seit dem letzten Jahrtausend und funktioniert (fast) problemlos. Nur manchmal will sie einfach nicht anspringen. Dabei hilft aber sehr zuverlässig das Anschieben via Neustart. Trotzdem fange ich an mir Sorgen zu machen, ob diese Maschine noch lange durchhält. Bei Gesprächen mit diversen Fachleuten wird mir immer geraten, diesen Schatz entsprechend liebevoll zu behandeln. 🙄 Solange sie läuft und ich sie öfters mal streicheln und loben würde, wäre alles kein Problem. ABER: Wehe es kommt der Tag 🥴 . Es sind nämlich keine Ersatzeile mehr erhältlich!!! Gebrauchte Heizungen von diesem Typ werden um die tausend (!!!) Euro gehandelt. Und selbst dann hat man ja keine neue moderne Heizung, die weniger verbraucht und auch ganz andere Steuerungsmöglichkeiten hat.
Diese Heizung selbst funktioniert, wie bereits gesagt immer noch prima. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Kombiheizung, mit der ebenfalls das warme Wasser im Wohnmobil bereitgestellt wird. Der, zugegeben kleine Boiler (12 Liter) kann auf 60 oder gar 90 Grad aufgeheizt werden. Durch die starke Heizleistung von 2000, 4000 oder 6000W (!), funktioniert der Boiler allerdings wie ein Durchlauferhitzer, so dass immer ausreichend Warmwasser bereitsteht. Im Sommerbetrieb wird das warme Wasser unabhängig der Warmluftanlage erzeugt.
Heizung im Fahrerraum
Um auch im Fahrerraum wohlige Wärme zur Verfügung zu haben, arbeitet vorn rechts ebenfalls eine der Firma TRUMA vom Typ Trumatic E 2400 E. Auch dieses ist ebenfalls noch zu D-Mark-Zeiten produziert worden, versieht aber klaglos seinen Dienst. Selbst bei starkem Winter schafft sie schnell eine wohlige Wärme im Frontbereich. Durch verschiedene Austrittsdüsen kann die warme Luft an die gewünschten Stellen (z.B. Fenster) geleitet werden. Aber Vorsicht: Bei Frost und großer Heizleistung können die Scheiben eventuell platzen!