Kandel ->(Freiburg) -> Kraftwerk Linachtalsperre
Am vorletzten Tag der Schwarzwaldtour sollte es nur einige Kilometer weiter in Richtung Osten gehen.
Der Betreiber des Imbiss-Kiosk am Kandel riet mir aber eindringlich, den eigentlichen Kandel-Gipfel zu erklimmen und die Kandel-Pyramide zu besuchen.
(Die Kandel-Pyramide ist eine kleine Aussichtsplattform auf dem 1.241 Meter hohen Kandel.)
Also machte ich mich tatsächlich auf die beschwerliche, ungefähr 15 Minuten dauernde Bergbesteigung.
Ich muss ehrlich zugeben, dass der gute Mann (natürlich ein Ossi 😉) absolut recht hatte. Trotz des diesigen Wetters bekommt man eine grandiose Aussicht geboten. Bei klarem Wetter wären bestimmt die eine oder andere Alp zu sehen gewesen. Aber auch so ist es wunderschön.
(Im Hintergrund der Kaiserstuhl und die Vogesen)
Erfahrene „Eingeborene“ aus der Region gaben mir wieder, wie schon so oft, prima Tipps für die nächsten Kilometer.
So wurde mir die Strecke am Plattensee vorbei nach St. Peter im Schwarzwald als Geheimtipp empfohlen.
So befuhr ich gut gelaunt in das Tal des Plattensee hinein. Die Gegend wurde immer schöner. Tolle Bauernhöfe wechseln sich mit gemütlichen Gasthäusern ab.
Nach jeder Kurve wechselt die Aussicht, aber die Straße wurde auch immer schmaler und schmaler.
Es kam, wie es kommen musste. Irgendwann war mir die Weiterfahrt auf dieser engen Waldpiste doch nicht mehr geheuer.
Also wieder „Wenden auf der Briefmarke“. So langsam bekomme ich Übung darin 😔.
Die netten Ratgeber vom Vorabend, die mir diese Route empfohlen haben, hatten wohl die Dimension des UNIMOG leicht unterschätzt 😯.
Auf dem Weg zurück auf breitere Straßen begegnete mir ein sehr freundlicher Opa. Er erklärte mir, dass die Idee zu Wenden gar nicht so verkehrt war.
Im Wald sind nämlich die Holzfäller unterwegs und die sehen es gar nicht gerne, wenn wir da mit unseren Autos zwischen ihrer Arbeit rumgurken. Und Platz können die uns dabei auch keinen lassen.
Ich finde es immer wieder schön, mit den Menschen zu reden. Anfängliche Skepsis verfliegt nach einer kurzen Weile und das Gespräch entwickelt sich (meistens) sehr positiv und angenehm für alle Seiten. Ich erfahre dabei viel über die Menschen, ihr Leben und die Gegend in der ich mich rumtreibe. Nur so, mit viel Respekt und gegenseitiger Achtung kann das Leben tatsächlich gelingen.
Nachdem mich die „Zivilisation“ wiederhatte, führte mich der Weg in Richtung Furtwangen. Dabei bewahrheitete sich der Spruch „Stau ist nur hinten doof“ des Öfteren. Ich jedenfalls hatte eine prima Aussicht 😉.
Der nächste Tipp von „meinen Eingeborenen“ lautete „Linachtalsperre„. Hier führt die Straße zuerst in das Mädertal und dann am Berghang und der Linachtalsperre entlang. Leider sind auch dieser „Geheimtipps“ schon sehr, sehr vielen anderen Menschen bekannt. Dadurch sind die wenigen, direkt an der Straße liegenden Parkplätze entweder hoffnungslos überfüllt oder nicht wirklich tauglich für einen UNIMOG 😔.
So ging es weiter bis fast ans Ende des Tals, wo ein Stellplatz im Grünen direkt am Linachkraftwerk auf mich wartete. Hier konnte ich den letzten „Off-Road-Abend“ der Reise prima genießen.
Der Grill wurde angeworfen und die leckeren „Rostbrätl“ mundeten mitten in der Natur mit einem Tannezäpfle 🍺 perfekt.